Ahnenbrand

Aus Explorer on Tour Database
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Allgemeine Infos

Ahnenbrand war ein Roleplay-, Explorer-, Community-Event welches von Largo Ormand initiert wurde.


Die Story

Kapitel 1

10.09.3303

Partikel, kleiner als dass man sie mit den Augen sehen könnte, lösen sich von dem gewaltigen Gebilde, dass in der unendlichen Weite des Alls seine Kreise zieht. Beeinflusst von der Gravitation ändert sich die Bahn des Objekts. Unaufhaltsam. Die Teilchen lösen sich seit Jahrmillionen. Doch Änderungen in der internen Wirkungsweisen des Gebildes ändern die Art der Teilchen. Und so rasen diese durch das All. Bereit, jedem von den Veränderungen zu erzählen, die sich ankündigen. Denn sie erzählen diese Geschichte...

Toluku, Foden Orbital. Forschungsstation. Ein Pipsen ertönt bei einem der Terminals. Rotblinkend leuchten Buchstaben auf dem Bildschirm auf. Die Sensoren zur Messung von Strahlungsschwankungen haben Teilchen registriert, die so gar nicht in das gewohnte Chaos des Weltraums passen. Ein Spektograph zeichnet eine Sinuskurve auf, die die Kräfte der eintreffenden Teilchen darstellt. Die Amplitude nimmt stetig zu. Durch das Pipsen kommt Bewegung in den bisher so ruhigen Raum. Mehrere Wissenschaftler hetzen zum Terminal um sich die Ursache der außergewöhnlichen Meldung anzusehen. Mit großen Augen bemerkt Dr. Markus Stern, der leitende Astrophysiker vom Dienst die Strahlungsschwankungen. Er dreht sich zu seinem Assistenten um. "Jim, bitte kontaktiere das Büro des Hohen Rates der EoT. Da scheint sich was anzubahnen. Wir werden die einkommenden Daten schnellstmöglich auswerten müssen." Er atmete tief durch. "Sag ihnen, dass alle anderen Projekte bis auf weiteres eingestellt werden. Jim, Sie werden sich da voll einbringen müssen und mir das Ergebnis in 48 Stunden liefern!" "Dr. Stern" er sah seinem Vorgesetzten fest in die Augen." Sie bekommen sie in 36!"

"Gut". Dr. Stern nickte. "Dann möchte ich die aufbereiteten Daten in 21 Stunden!"


Kapitel 2

11.09.3303

20 Stunden und 48 Minuten später Nachricht an alle Explorer on Tour, Freunde der EoT und Verbündete. -Dringend- "Werte Kollegen, unser physikalisches Labor unter der Leitung von Dr. Markus Stern hat gewissen Anomalien festgestellt. Anomalien, die Grund zur Sorge sind. Er wird Euch per Videokonferenz seine Sicht der Dinge erklären. Ich erbitte die Aufmerksamkeit aller verfügbaren Commander im Bereich Toluku. Largo Ormand, Ende."

Auf den Commterminals der Schiffe der Commander erscheint ein blasser, Mitfünfziger mit verzausten Haaren. Er wirkt etwas müde. Kein Wunder, nachdem er mit seinem Team die letzte Nacht durchgearbeitet hat, um die Daten auszuwerten. Er versucht ein Lächeln, aber angesichts der tiefen Furchen in seinem Gesicht wirkt es eher wie eine verzerrte Maske. Er sortiert noch kurz ein paar Schriftstücke, die auf dem Tisch vor Ihm ausgebreitet liegen. Dann hebt er den Blick und richtet sich auf. "Werte Kommandanten der EoT, liebe Kollegen. Sonst beginne ich meine Ausführungen oft mit den Sätzen, dass ich mich sehr freue, Sie alle zu sehen. Allerdings sind die Ereignisse der letzten Stunden mir etwas aufs Gemüt geschlagen. Wie Sie vielleicht aus verschiedenen Nachrichtensendungen mitbekommen haben, bahnt sich in unserer Milchstraße ein Ereignis von interstellarer Größe an. Viele Zeitungen schreiben schon von den Wundern, die uns dadurch bevorstehen. Ich spreche von einer Hyper Nova oder einem hypernovaartigen Ausstoß, der laut unseren Daten aus dem Bereich von Eta Carinae kommt. Wie sie ja wissen, ist dieser B-Stern ein leuchtkräftig, blauer Veränderlicher, mit einer Größe von 100- 200 Sonnenmassen. Die bisherigen Meldungen sprechen von mehreren Wochen bis Monate, bis das Ereignis stattfindet. Ich bin mir da aber nicht sicher. Obwohl ich das als Wissenschaftler sein sollte."

Er machte eine kurze Pause und nahm ein Schluck Wasser aus einem bereitgestellten Glas. Dr. Stern stand auf und ging zu einem Projektor, der Eta Carinae zeigte. "Was die bisherigen Meldungen aber nicht erwähnt haben ist, dass die Drehachse des Sterns Eta Carninae sich verändert hat. Die Strahlungswelle der Explosion wird sich in einer bestimmten Ebene ausbreiten. Das ist nichts Ungewöhliches. Aber, auf dem Weg, den die Welle nehmen wird, wird durch verschiedene Konstellationen anderer Sternensysteme eine gewisse Verstärkung stattfinden. Wir können mit der heutigen Technik zahlreiche Sonnenstürme vorhersagen, sowie man vor 1300 Jahren das Wetter auf der Erde vorhersagen konnte. Verschiedene Sonnenstürme auf verschiedenen Zentralgestirnen führen zu einer Verstärkung der Welle. Daraus wird nach unseren Berechnungen eine Gammastrahlung 3.Ordnung entstehen, die mit Materie auf verheerende Weise wechselwirkt. Diese wird auch Lactron Strahlung genannt, nach deren Entdecker 2941. Diese Welle wird sich zu einem Strahl bündeln, um ein vielfaches stärker werden und sich zu uns bewegen." Er startete die Simulation auf dem Projektor. Zu sehen war eine Hypernova, deren Strahlungswelle sich langsam ausbreitete. In Richtung der Blase allerdings verstärkte sich das Signal zunehmend zu einem konzentrierten Gammastrahl 3.Ordnung. Dieser schoß auf die von Menschen besiedelten Räume zu. Das Bild zoomte in die Galaxie hinein, sodass man den Strahl mittlerweile genau sehen konnte, wie er sich zwischen den bewohnten Systemen bewegte. Jeder fragte sich, was wohl das Ende sein würde. Und da. Der Strahl steuerte in der Unendlichkeit des Alls eine kleine blaue Perle an. Die Erde.

Dr. Stern wandte sich wieder an die Commander an den Bildschirmen. "Meine Damen meine Herren, es scheint, dass aller Unmöglichkeit zum Trotz, die Erde vor einem ernsten Problem steht." Auf dem Bildschirm hinter ihm sah man den Gammastrahl 3.Ordnung auf die Erde treffen und diese... schillerte in den grellsten Orangetönen, als es sie zerriß. Kein Wort oder Laut war zu hören.

"Ich gebe zurück an Largo Ormand".

Das Bild wechselte in einen anderen Raum, dort sah man Ormand vor einem Fenster stehen. Hinter ihm waren nur Sterne zu sehen.

"Die Wiege der Menschheit scheint in Gefahr. Wir haben uns beraten und sind zu einem Schluss gekommen. Wenn wir etwas tun sollen, etwas tun können, dann nur vor Ort. Ich habe Dr. Stern gebeten mit uns zu kommen, um alle Möglichkeiten auf dem Weg zu prüfen. Ich denke, es ist es Wert, die Welt unserer Ahnen zu retten. Es ist wichtig für unsere Geschichte. Für unsere Identität. Wir wollen nicht, dass die Erde in Brand gerät und ausgelöscht wird. Daher werden wir alle Kräfte benötigen, die verfügbar sind! Der Aufruf ergeht an alle Mitglieder der EoT genauso wie an die Verbündeten und alle interessierten Commander. Egal welche Größe das Schiff hat, jedes kann unterstützen.

Operation "Ahnenbrand" hat begonnen!"

"Es werden morgen genauere Informationen an Euch weitergeleitet, damit ihr Euch und Eure Crews sowie die Schiffe auf dieses Unterfangen vorbereiten könnt. Bitte sorgt dafür, dass die Schiffe in den nächsten drei Wochen einsatzbereit sind."

Damit nickte Largo Ormand nochmals in die Kamera und das Bild wurde schwarz.


Kapitel 3

12.09.3303

Die Sonne dreht wie jeden Tag ihre Runden und zeigt sich am Firmament. Die Menschen auf der Erde begrüßen das Licht, wie sie es seit Jahrtausenden gemacht haben. Aber wie lange noch?

Auf den Schiffen der EoT gehen die sehnlichst erwarteten Informationen zur aktuellen Lage ein. Wie werden die erforderlichen Maßnahmen lauten?

Die Nachricht aus Foden Orbital hat folgende Punkte zum Inhalt.

Werte Kollegen, liebe Explorer,

nach mehreren Beratungen werden wir folgendes tun. Dr. Stern teilte mir mit, dass eine neue Art der Strahlungsrückkopplung eine Möglichkeit wäre, das Unvorstellbare abzuwenden. Wir werden es wie so oft in der Geschichte der Menschheit der Natur nachmachen. Dazu entwickeln er und sein Team ein Modell für eine entsprechende Apparatur. Die natürlich noch nie erprobt wurde. Die Starforce 1 wird dem Team an Wissenschaftlern als Labor dienen und die Mannschaft nach Eta Carinae bringen, um notwendige Schritte zeitnah und vor Ort umsetzen zu können. Dazu wird es notwendig sein, einige Ressourcen und Materialien mitzuführen. Wir werden uns mit einer Vielzahl an Schiffen Richtung Eta Carinae aufmachen. Die Strecke von ca. 7639 Ly sollten wir mit zwei geplanten wissenschaftlichen Unterbrechungen zur Koordination in knapp 2 Wochen meistern können. Dazu sind von jedem Teilnehmer noch einige Vorbereitungen zu treffen. Unter anderem ist es notwendig, folgende Rohstoffe von jedem mitzuführen: 2 Tonnen Kupfer 1 Tonne Silber 1 Tonne Atmosphärenprozessoren 1 Chemische Destillerie

Weitere Informationen dazu werden wir Euch zum Start der Operation mitteilen. Die Angelegenheit mit der Toluku Peoples Party im August hat gezeigt, dass bei manchen Projekten eine gewisse Zurückhaltung anbebracht ist. Daher ist ein stilleres Vorgehen angemessen. Sabotageakte können nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Schnelligkeit und Heimlichkeit sind unsere Verbündeten. Wir splitten daher die notwendige Ressourcen auf alle verfügbaren Schiffe auf und führen die Materialien am Bestimmungsort zusammen.

Zur Information und weiteren Veranlassung: Die Flotte wird am Montag, den 02.10.17 gegen 20.30 Uhr von Toluku aufbrechen.


Kapitel 4

16.09.3303

Seit zwei Tagen gab es eine Ankündigung, die durchaus Einfluss auf den Verlauf der Operation haben könnte. Die ersten Stimmen munkelten von einer großen Rückkehr der Thargoiden, eine Alienrassen, mit denen die Menschheit vor einigen Jahrzehnten schon zu "kämpfen" hatten. Largo Ormand saß in seinem Büro in Foden Orbital und sah sich die Rückmeldungen an. Wirklich großartig, wie viele Kommandanten sich bereit erklärt hatten, bei der Operation "Ahnenbrand" mitzuwirken. "Wirklich toll dieser Zusammenhalt in der Gruppe!" sagte er leise zu niemand bestimmten.

Es klopfte an der Tür. "Herein" Die Tür ging auf und seine Assistentin machte die Tür einen Spalt weit auf. "Mr. Ormand, die Herrschaften von der Laborabteilung wären soeben eingetroffen" Ormand erhob sich aus dem Sessel und ging zur Tür. "Bitte sie herein. Danke" Die Tür schwang auf und Dr. Markus Stern kam herein. Hinter ihm folgten zwei weitere Personen, die sich im Büro neben Stern aufstellten. "Guten Morgen Markus" freute sich der Kommandant den alten Freund zu sehen. "Habt ihr Euch etwas erholt nach den Meldungen über die Hypernova?"

"Ja" entgegnete Dr. Stern lächelnd. "Wenn mann weiß, was zu tun ist, fällt es leichter, es zu tun. Aber ich möchte Dir kurz meine Cheftechniker vorstellen, damit Du weisst, wer noch alles an Bord der Starforce 1 sein wird." Er hob den Arm und stellte die Person rechts von ihm vor. "Das ist Viona Tomani. Sie wird die Zusammenführung der Komponenten für den Resonanzverstärker leiten und bei der Inbetriebnahme des Prototyps helfen." Die 32-jährige Frau hatte schwarze Haare, die ihr bis zwischen die Schulterblätter ragte. Ein sehr hübsches Gesicht mit einer geraden Nase und braunen Augen. Sie trug unter dem weißen Labormantel einen beigefarbenen Hosenanzug mit weißer Bluse, der so gar nicht in ein Labor passen wollte. Dafür hatte sie der Praxis entsprechend nur leichte Crocs für die viele Arbeit im Stehen angezogen. "Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen Commander Ormand" sprach sie mit weichen Stimme und italienischem Akzent. "Ganz meinerseits Mrs.Tomani" gab Ormand zurück und streckte ihr die Hand hin. Sie hatte einen festen Händedruck.

Markus Stern beugte sich zu der anderen Person hin. Hier ist mein Assistent den Du bereits bei uns gesehen hast. Dr. Jim Carter, der die leitende Funktion der Analysen inne hat. "Hallo Herr Ormand, was für ein Schlammassel, was?" Jim Carter gehörte zur Stammbelegschaft um Dr. Stern und war von Anfang dabei, als es um die Überwachung von Eta Carinae ging. Er war Anfang Vierzig und hatte noch volles dunkelbraunes Haar. Er trug immer einen kurzen Kinnbart und hatte ein beständiges und gewinnendes Lächeln im Gesicht, so als ob die Geschehnisse um ihn herum nur eine netter Zeitvertreib wären. Unter seinem Labormantel konnte man ein abgetragenes T-Shirt einer Gruppe mit Namen "Metallica" sehen. Also wirklich sehr alte Musik.

"In der Tat Jim" nickte ihm Largo Ormand zu und gab ihm die Hand. "Aber wir werden alle unser Möglichstes tun, dem ein Ende zu bereiten... oder eben nicht."

An Markus gewandt sprach der Kommandant weiter. "Ihr wisst sicherlich, dass die Nachrichten der Rückkehr nicht unbedingt förderlich für unsere Unternehmung ist? Wir werden uns etwas anders aufstellen müssen, um eventuellen Kontakten begegnen zu können. Es ist wichtig zu wissen, dass wir grundsätzlich ohne Waffengewalt auskommen wollen und dem Fremden gegenüber aufgeschlossen sind. Allerdings möchte ich ungern eine fehlende Erwiderung bei einer möglichen, sagen wir "Missinterpretation" der anderen Seite bereithalten. Ich habe daher gerade die Order ausgegeben, sich zusätzlich mit einer Bewaffnung auszustatten. Die Lasertechnik könnte zur Verzögerung ausreichen. In leichter Ausführung müsste genügen, da wir die Expeditionsschiffe nicht zu schwer machen wollen. Es bleibt natürlich jedem Commander selbst überlassen, wie gut die Schiffe bestückt werden. Eine Forschungsflotte mit entsprechenden Begleitschiffen scheint in diesen Zeiten angebracht."

"Na das könnte ein nettes Feuerwerk werden" lachte Jim und Dr. Stern konnte sich ein Grinsen nicht ganz verkneifen.


Kapitel 5

23.09.3303

Im Hangar sah man das majestätische Schiff in leuchtend weißem Glanz erstrahlen. Rund um den Rumpf waren bereits einige Vorrichtungen aufgebaut, um die Beladung des Schiffes abzuwickeln. Seit den frühen Morgenstunden fuhren die gelben Transporter ein ums andere Mal zum Hangar, um benötigte Nahrungsmittel, Medikamente und technisches Gerät für die Crew herbeizuschaffen. Die Lager wurden gefüllt, die letzten Checks am Schiff absolviert. Nur noch einzelne Module mussten auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft und manchesmal angepasst werden. Largo Ormand sah aus dem Fenster des Towers dem munteren Treiben zu. Nur noch gut eine Woche bis zum Start der Operation. Vor sich hielt er die Teilnehmerliste in Händen und studierte die Namen der eingetragenen Kommandanten. Manche, mit denen er bereits weite Reisen unternommen hatte. Kollegen, mit denen er zusammen Walhalla Port errichtet hatte. Freunde, mit denen er die eine oder andere Gefahr bewältigen konnte. Und auch Einige, die zum ersten Mal dabei waren. Die sich für diese wichtiges Mission entschieden hatten. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen, dachte er an die gewaltige Unterstützung bei diesem Unternehmen.

"Computer" wandte er sich an seinen Communicator. "Auf Empfang" kam eine tiefe Stimme aus den Lautsprechern. "Bitte sende folgende Mitteilung an die Teilnehmer der Operation: Werte Freunde und Kollegen, ich habe eure Bestrebungen und euren Willen die letzten Tage mitverfolgt, wie ihr das Beste aus Eurem Schiff herausgeholt habt. Viele Unwägbarkeiten sind zu bedenken und nicht alle Eventualitäten können abgedeckt werden. Aber die Vielfalt der teilnehmenden Schiffe macht die Flotte jetzt schon zu etwas Einzigartigem! Um Euch bei den Vorbereitungen zu helfen, hier noch ein paar kurze Informationen, die Ihr an Eure Techniker weitergeben könnt:

- Zur Absprache innerhalb der Operation "Ahnenbrand" dient der[/color] Discordkanal der EoT https://discord.gg/gHt6jcP - Bitte programmiert eure Schiffe mit folgendem Flugmodus während den Treffpunkten:[/color] Gruppe elitedangerous.de - Für die verschiedenen wissenschaftlichen Stops ist es ratsam, mindestens einen SRV an Bord zu haben. - Fighter sind dabei kein Pflichtprogramm

Damit wünsche ich Euch noch eine erfolgreiche Woche mit den Vorbereitungen. Sobald neuere Erkenntnisse aus dem Labor von Dr.Stern bekannt sind, werde ich Euch diese zukommen lassen. Nachricht Ende!"

"Versandt!" bestätigte der Computer.

Largo Ormand sah der Beladung der Starforce 1 weiter zu.


Kapitel 6

01.10.3303 20:32 Uhr

Die letzten beiden Wochen waren ein Dutzend Ingenieure, Techniker und Astrophysiker damit beschäftigt, eine sinnvolle Verhinderung der Zerstörung der Erde zu ersinnen. Aus allen Bereichen des Imperiums, der Allianz und der Förderation steuerten die besten Köpfe ihre Beiträge bei. Wieder und wieder wurden verschiedene Szenarios entwickelt und wieder verworfen. In den letzten Tagen reifte ein Plan... Es würde nur mit sehr viel Glück gelingen. Dr. Markus Stern saß vor seinem Rechner und ging die neuen Zahlenkolonnen durch. Die Ausstöße der Gammastrahlen 3. Ordnung von Eta Carinae wurden stärker. Er rechnete im Model den weiteren Verlauf durch. Ja. Es sah so aus, als ob sich ein hypernovaartiger Ausstoß anbahnte. Ein paar Tage vielleicht. Aber er wusste, irren ist menschlich. Er veränderte einige Parameter ins Konservative und ließ eine weitere Überprüfung durchgehen. Er starrte gespannt auf den Bildschirm. Im Halbdunkeln des Labors spiegelte sich die Oberfläche des Rechners als grüner Schimmer auf seiner Brille. Da erschienen die Zahlen, die er mit konzentriertem Blick anstarrte. Das also würde der Zeitpunkt sein, an dem sich das Unheil anbahnte...

Er drückte ein paar Tasten und sandte die Zahlen an das EoT-Hauptquartier, sowie an alle Schiffe der teilnehmenden Flotte ganz oben auf den Informationsterminal.


Foden Orbital, 01.10. 22.14 Uhr "Werte Kollegen, Largo Ormand hier"

Eine Eilmeldung ergeht an alle Commander am Vorabend der Abreise.

"Wie Euch nun bekannt ist, haben wir einen Zeitrahmen, bis ein hypernovaartiger Ausstoß anstehen soll. Der morgige Abflug wird ohne große Verabschiedungszeremonie stattfinden. Wir werden uns zusammen aufmachen, um an exakt dem berrechneten Moment vor Ort zu sein.

Wie mir Dr. Stern mitgeteilt hat, sind für den Bau des Strahlenapparates, besser gesagt für einen Resonanzverstärker noch einige Materialien notwendig. Wir benötigen Eisen und Zirconium, dass bereits mit erhöhter Gammastrahlung 2. Ordnung versetzt ist. Berechnungen zufolge werden die ersten schwachen Wellen der Gammastrahlen 2. Ordnung auf dem Planeten 3 A im System NGC 4463 Sector DG-O D6-12 in ein paar Tagen eintreffen. Das System befindet sich ca. 3400 Ly von Toluku entfernt. Jeder Teilnehmer wird dort 3 to Eisen und 1 to Zirconium zu sammeln haben. Da nur die bestrahlten Rohstoffe eine bestimmte Zeit ihren vollen Nutzen behalten, werden wir zum richtigen Zeitpunkt dort sein müssen. Zur Sammlung und Lagebesprechung werden wir uns bei den Koordinaten 35,0731 / 113,2651 am 05.10. um 20.30 Uhr treffen. Alle sonstigen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die auf der Reise gewonnen werden, können von jedem Einzelnen selbstverständlich wie üblich für Universal Cartographics gewonnen und abgegeben werden.

Wir sehen uns dann am morgigen Abend zum Start. Die Startfreigabe wird nach Rücksprache erteilt. Jedes teilnehmende Schiff hat sich in Foden Orbital auf dem Landepad bereitzuhalten.

Viel Glück Commander! Die Wünsche aller Zivilisationen begleiten Euch!"


Kapitel 7

05.10.3303

In den letzten Tagen gab es ein eifriges Treiben im Labor an Bord der Starforce 1. Dr. Stern ging fieberhaft die Unmengen an Daten durch, die laufend aktualisiert wurden. Die letzten Modellrechnungen würden in wenigen Augenblicken beendet sein. Der letzte Test bevor es ernst wurde. Müde nahm er eine Kaffetasse zur Hand und gönnte sich einen Schluck. Wie so oft zuvor. Wenn das alles vorbei war, musste er seinen Konsum deutlich zurückfahren. Die 3 Kannen am Tag waren einfach nicht gesund für ihn. Aber was war schon gesund hier? Seit Tagen war er in diesem Schiff eingesperrt, ohne Möglichkeiten, sich die Beine zu vertreten. Kein "Landgang" war geplant, geschweige den eine Pause auf einem unwirtlichen Brocken Stein. Aber heute würde die Flotte den ersten Einsatzort für die Gewinnung der Bodenproben erreichen. Das war zumindest ein kleiner Lichtblick. Die Anzeige auf seinem Rechner zeigte das Ende des Modellaufs. Er verschluckte sich fast und setzte die Tasse hektisch ab. Es sah gut aus. Wenn man das in der jetzigen Situation behaupten konnte. Schnell nahm er die Ergebnisse auf sein mobiles Gerät mit und lief Richtung Offiziersmesse.

"Ist das Dein Ernst Markus?" Largo Ormand sah sich die Ergebnisse des letzten Tests ungläubig an. "Wie hoch ist die Chance, dass es funktioniert?" Markus Stern wippte auf den Fußballen, so wie er es immer machte, wenn er aufgeregt war. Er fuhr sich mit fahriger Bewegung durch das Haar, das strähnig an seinem Schädel klebte. Gesund sah er nicht aus, nach den durchwachten Nächten. "Die Chance auf einen Sechser im Lotto ist wohl annähernd genauso hoch." lachte er ungewöhnlich schrill. Largo fixirte ihn über den Rand des Mobilrechners. "Mit oder ohne Zusatzzahl?" Dr.Stern sagte nichts dazu und zuckte die Achseln.

"Na Bravo", dachte sich Ormand. "Damit lässt sich arbeiten". Er gab Markus Stern das Gerät zurück und schaute ihn fragend an. "Markus, erkläre mir bitte, wie wir das bewerkstelligen sollen"

"Also", begann Markus aufgeregt. "Wir werden die mitgebrachten Chemischen Destillerien mit einer speziellen Software füttern, die ich eben die letzten Tage getestet hatte. Darin werden verschiedene Mechanismen in Gang gesetzt, um einen Impulsgeber zu kreieren. Der Impulsgeber wird eine weitere Welle an Gammastrahlen 3. Ordnung anstoßen. Mir ist es gelungen, einen Strahl zu, sagen wir extrahieren." "Ok" nickte Largo Ormand dem Wissenschaftler zu. "Und was hat das zu bedeuten?"

Ganz eifrig und aufgeregt nahm Dr.Stern einen Block und Stift zur Hand. "Hier, ich zeig es Dir. Es handelt sich um einen Prozess, den mein Team und ich die letzten Tage erprobt haben. Natürlich nur in kleinsten Einheiten und unter kontrollierten Bedingungen."

Largo lächelte etwas. "Du weisst, die Bedingungen haben wir hier nicht. Dort draußen herrscht Chaos!"

"Ja nun" entgegnete Stern. "Es bleibt von den Gegebenheiten gleich. Nur eben mit einer gewissen Größe und Dimension. Du musst Dir den Vorgang ungefähr so vorstellen. Man nimmt eine gewisse Substanz und stellt daneben einen Spiegel auf. Ich nenne den Vorgang "Orbisierung", von Orbis, dem lateinischen Wort für Spiegel. Man könnte jetzt sagen, man greift in den Spiegel hinein und nimmt die gespiegelte Substanz daraus hervor. Es handelt sich um das Gleiche und ist doch eigenständig. Das funktioniert natürlich nur auf der Ebene der 3. Ordnung an Gammastrahlen. Die Versuche haben ergeben, dass die beiden nicht identisch sind sondern eher wie magnetische Pole zueinander oder voneinander strömen." Ich nenne sie eben Gammastrahlen 3. Ordnung mit heller Ausrichtung und dunkler Ausrichtung. Du kannst Dir vorstellen warum?"

"Ja, durchaus. Die dunkle Ausrichtung interagiert mit dunkler Materie...."

"Präzise!" ruft Dr. Stern begeistert. In den letzten Dreihundert Jahren ist die Wissenschaft der dunklen Materie sehr nahe gekommen. Aber die Aufzeichnungen ergaben bisher nichts Greifbares." Aber jetzt... sieht die Sache anders aus." Ein Glanz trat in die Augen des Wissenschaftlers und er starrte ins Leere. "Dass könnte ein Durchbruch der modernden Wissenschaften sein. Und meiner.... der Nobelpreis!" flüsterte er.

"Ok Markus, soweit die theoretischen Hintergründe. Ich verstehe jetzt auch, warum Du Dir keine Pause mehr könnst. Aber ganz ehrlich, Du siehst nicht gut aus. Das macht Dir ziemlich zu schaffen." Er sah seinen alten Freund eindringlich an. Markus schüttelte den Kopf. " Nicht jetzt. Erst muss diese Mission vollendet werden. Ich muss sehen, ob der Versuch im Großen funktioniert."

Largo nickte vorsichtig und zuckte mit den Schultern. "Also gut, wie gehts dann weiter?"


"Die Destillerie wird mit dem Atmosphärenprozessor gekoppelt um eine gerichtete Atmosphäre Richtung Stern zu erreichen. Das Kupfer und Silber dient dabei als Trägerstoff, in dem die Teilchen der Destillerie "Fahrt" aufnehmen können. Die genannten Komponenten können einfach aus dem Schiff entfernt werden, die programmierte Destillerie fügt alles zusammen. Fertig ist der Impulsgeber. Dieser Impulsgeber kann einen aufkommenden Sonnensturm verstärken und zwar als Gammastrahlen 3. Ordnung mit dunkler Ausprägung. Wir wissen, wo die Sonnenstürme entstehen werden, die sich zur Achse Eta Carinae und Erde richten. Wir wissen wann sie voraussichtlich stattfinden. Alles, was wir tun müssen ist, den Effekt zu verstärken und eine Gegenwelle zu initiieren. Jedes Schiff wird dabei seinen eigenen Impulsgeber setzen. Wir brauchen mehrere, um überhaupt eine Wirkung erzielen zu können. Der Schnittpunkt aller initiierten Strahlen liegt genau auf der Achse Eta Carinae und der Erde auf halber Höhe vom Statue of Liberty Nebel. Und dort sollten die Strahlen auf den hyperartiger Ausstoss treffen. Dann heisst es, nur noch abwarten." "Ja, nur ist gut." schüttelte Largo Ormand den Kopf. Die Entfernung liegt bei gut 800 Ly. Es dauert also eine Weile, bis wir ein Ergebnis sehen. "Wo sind die besten Stellen dafür?"

Markus Stern nahm seinen portablen Rechner zur Hand und fuhr mit dem Finger über die GalaxyMap. "Hier", und zeigte auf den Statue of Liberty Nebel. "Dort können geeignete Sterne gefunden werden, die über anstehende Sonnenstürme zum richtigen Zeitpunkt verfügen. Allerdings werden nur größere Sterne genügend große Erruptionen entwickeln. Das heisst, jedes Schiff unserer Flotte muss einen B-Stern oder A-Stern im Bereich des Nebels anfliegen und dort besagte Materialien im Normalraum in der Nähe der Orbitallinie abwerfen."

Largo schaute ihn zweifelnd an. Markus ballte die Fäuste zusammen. "Wir haben nur diese Chance. Andere wird es nicht geben. Ist der Gammastrahl 3.Ordnung erstmal unterwegs, gibt es keine günstigen Konstellationen an Sonnenstürmen mehr, um etwas zu erreichen." "Was werden wir den Erreichen, wenn es gelingt Markus?"

"Die Impulsgeber sollen die anstehenden Sonnenstürme verstärken. Diese sind auf die Achse Eta Carinae- Erde gerichtet. Wir werden die Impulsgeber erst zünden, wenn wir vor Eta Carinae stehen. Dort werden wir nochmals einen Resonanzverstärker installieren, der die von Eta Carinae ausgestrahlte Strahlung potenziert und in eine helle Ausrichtung zwingt. Damit sollte es gelingen, den hypernovaartigen Sturm zu neutralisieren, sodass eine gewöhnliche Gammastrahlung 1. Ordnung entsteht. Von dieser wissen wir, dass sie nicht mit Materie interagiert."

"Klingt fast zu einfach Markus". Largo nickte. "Ok, gib diese Informationen an unsere Flotte hinaus. Dazu folgende Order:

Zur Lagebesprechungen und Erfolgsmeldung treffen wir uns im System Statue of Liberty Sector DL-Y D26 1A bei den Koordinaten 49,460 / 116,061 am 09.10. um 20.30 Uhr. Das sind 2653 Ly von hier. Bis dahin sollen die Commander ihre Impulsgeber an einem der genannten Sterne vor Ort installieren.

Markus stand noch immer da. "Ist noch was Markus?" "Ja, wir werden für den Ressonanzverstärker eine Überladung des Kraftwerks herbeiführen müssen. Dazu benötigen wir aber eine indirekte Energieaufladung. Und das wird nur möglich sein, wenn wir die gesamte Flotte mit einbeziehen." Dr. Stern überreichte eine Skizze dem Kommandanten. Largo nickte, "Also gut, beim nächsten Treffpunkt werden wir das Manöver üben müssen."


Kapitel 8

09.10.3303

Der Löffel kreiste noch dreimal, bis er ihn aus der Kaffeetasse nahm. So machte er es seit dem Studium. Ach, was hatte er schon von diesem köstlichen Gebräu getrunken. Wahrscheinlich Tonnen. Jim nahm die Tasse zum Mund und bließ nochmals kräftig hinein. Er nahm einen vorsichtigen Schluck und sah aus dem Fenster auf den Krater. Dort waren bereits die ersten Schiffe der Flotte vor Ort. Andere würden die nächsten Minuten eintreffen. Die ersten Erfolgsmeldungen wahren auch schon zu verzeichnen. An die 23 Impulsgeber waren von den Flottenmitgliedern bisher verteilt und installiert worden. Während der letzten Tage schien die Nervösität zuzunehmen. Kein Wunder, nachdem es nur noch drei Tage waren, bis zum großen Knall. Und sie hatten noch 1762 Ly vor sich, bis sie zu dem großen veränderlichen Stern Eta Carinae kamen. Die Starforce 1 und alle anderen Schiffe setzten Hypersprung an Hypersprung aneinander und erreichten heute den Statue of Liberty Nebel. In Richtung ihres Zieles sah man noch den Eta Carina Nebel. So wunderschön in der Dunkelheit zwischen Orionarm und Sagittarius Arm. Neben sich spürte er eine Bewegung und er drehte den Kopf ein wenig. Dort stand Viona Tomani und blickte ihn an. "Hey Jim. Du bist ja schon früh wach. Wenn man das hier früh nennen kann." Sie blickte wieder aus dem Fenster auf Deck 3, wo ihre Unterkünfte waren. Sie hatten noch 15 Minuten bis zum Dienstbeginn. Er sah sie sich an. Nicht unattraktiv, dachte er sich. Unter Ihrem roten Rollkragenpulli und der blauen Jeans zeichnete sich ein überaus athletischer Körper ab. Ihre weiblichen Rundungen kamen durch ihr Outfit gut zur Geltung. "Ja, die Tage und Nächte haben hier keine Bedeutung. Ständig wechseln wir die Systeme. Ständig gibts neue Tageslängen. Das macht mir Kopfschmerzen." Er schüttelte den Kopf, als wolle er den Druck entfernen. "Wie stehen die Wetten zur Zeit?" fragte sie. Jim drehte sich zu ihr um und lachte. "Ha! Der Pott wird langsam größer. Im Moment stehen 123.000 Cr im Raum. Ich bin gespannt, wer das Rennen macht." Sie sah ihn nachdenklich an. "Nun, eine Seite wird gewinnen. Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder wir schaffen es oder wir schaffen es nicht." Jim legte ihr die Hand auf die Schulter und grinste. " Dann, meine Liebe, hoffe ich auf die 1. Möglichkeit. Denn sonst hätte ich ja gar nicht die Chance, die Credits auszugeben! Komm, der Dienst fängt gleich an. Lass uns runter zum Labor gehen." Sie nahmen die Treppen. Der Aufzug wäre zwar vorhanden, aber hier nutzte man jede Gelegenheit, zu Fuß zu gehen. Viele Möglichkeiten blieben dazu ja nicht. "Viona, darf ich Dir eine Frage stellen?" Jim ging neben ihr und versuchte ein paar Dinge loszuwerden, die ihm schon die letzten Tage durch den Kopf gingen. Sie sah ihn mit einem Lächeln an und nickte ihm aufmunternd zu. "Aber sicher". "Du bist die letzten Tage fast nicht mehr im Labor anzutreffen, sondern immer wieder mit dem Kommandanten im Lagerraum. Warum?" Sie schielte zu ihrem Kollegen hin "Eifersüchtig?" gab sie verschmitzt zurück. Man konnte sehen, wie er tief Luft holte. "Also, nein! Natürlich nicht! Was meine Kollegin in ihrer freien Zeit macht, kann mir doch egal sein" Die übertriebene Gleichgültigkeit, sagte aber etwas gänzlich anderes aus. "Weisst Du Jim. Wir haben nur die Vorbereitungen für unsere Ankunft durchgesprochen." Sie musste grinsen. Das war nur die halbe Wahrheit. Insgeheim hatten sie und Largo mehr Zeit im Lagerraum verbracht, als notwendig gewesen wäre. Sie konnte regelrecht spüren, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte, wenn er in der Nähe war. Und nach seinen Blicken zu urteilen, blieb sie ihm auch nicht verborgen. Die letzten Tage hatten sie nicht nur mit Analysen und Tests verbracht. Mehr und mehr tauschten sie sich über ihr Befinden und Hoffnungen aus. "Es geht dabei um die Zusammenführung der Materialien, die die anderen Schiffe an Bord haben. Wir haben eine Raffinerie und auch Sammeldrohnen hier. Dort vor Eta Carinae muss es dann schnell gehen, um die abgeworfenen Materalien zu verarbeiten. Daraus und mit den im Labor entwickelten Materalien werden wir den Ressonanzverstärker erstellen und vor Eta Carina in Position bringen. Und dann..." Sie stockte kurz. "Und dann hoffen".


Largo Ormand saß in der Pilotenkanzel und blickte auf die ankommenden Schiffe, die majestätisch über den Boden schwebten. Noch immer hatte diese Weite hier draußen eine Faszination für ihn. Diese grenzenlose Schwerelosigkeit, die sie umgab. Und doch brauchte ein Mensch einen festen Ort, auf dem er stehen kann. Wie die Erde... Um sich den Ernst der Lage immer vor Augen zu führen, hatte er den Countdown bis zum "Ahnenbrand" auf die Bedienungsfläche vor sich projeziert. Es war nicht mehr viel Zeit. Er hatte das Gefühl, seinen Freunden und Kollegen noch ein paar wichtige Dinge sagen zu müssen, je näher der letzte Tag kam. Die Informationen, die er gerade eben vom Labor bekommen hatte, sollten ihn beruhigen.

Soviel konnte aber noch schief gehen. Es war an der Zeit, die Anderen zu informieren. Das Akustiksignal leuchtete grün, als er ins Mikrofon sprach. "Guten Abend Kollegen und Freunde der EoT. Vor wenigen Augenblicken habt ihr weitere Informationen zu den nächsten Schritten bekommen. Wir ihr an den Daten unschwer ablesen könnt, liegt unser nächster Halt direkt bei Eta Carinae. Es ist eine einmalige Chance, dieses atemberaubende Gebilde der Astronomie zu bestaunen. In Anbetracht der vorherrchenden Lage ist mir durchaus bewusst, dass ein Annähern gewisse Risiken birgt. Von daher möchte ich Euch zu diesem Zeitpunkt die Gelegenheit geben, Eure persönliche Entscheidung zu treffen. Wenn, dann ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, umzukehren und nach Hause zu fliegen. Oder ihr geht mit uns bis zum... Ende.

Zum Bündeln der Materialien und der Errichtung des Resonanzverstärkers wird die Flotte nochmals an einem Punkt zusammenkommen. Es ist wichtig, dass alle Schiffe rechtzeitig da sind, um den Impuls zum Zeitpunkt der Hypernova oder des

hypernovaartiger Ausstoßes abgeben zu können. Dazu steuern wir am 12.10. um 20.30 Uhr den Normalraum vor Eta Carinae an. Eine entsprechende Instanz wird von den ersten ankommenden Schiffen geöffnet.

Danach... machen wir uns bereit für den letzten Schritt dieser Operation. Fliegt sicher Kommandanten!"